Dem sehr betagten Gründungsmitglied Heinz Glutsch holt sie noch schnell etwas vom Kuchenbüffet, und dann muss sie ja auch noch die Begrüßungsrede halten. "Das vergangene Jahr war vor allem ein Marathonwahlkampeinsatz", bilanziert sie. "Wir waren stets vertreten mit vielen Infoständen, und was soll ich sagen? Der Wahlkampf hat sich gelohnt. Die CDU hat alle vier Landtagsbezirke gewonnen." Die vielen Anwesenden spenden großen Applaus, darunter auch der Vorsitzende der Jungen Union, Norman Leppin, und Michael Wegmann vom Stadtverband. Beide Gäste sind junge Männer, die sich inmitten der weitaus älteren Generation durchaus wohl zu fühlen scheinen.
Der 98-jährige Heinz Glubsch hat derweil seinen Kaffee ausgetrunken und freut sich darüber, dass er überhaupt an dem Neujahrempfang teilnehmen kann. "Ich war über Weihnachten und Silvester erkältet, aber so langsam geht es wieder bergauf", erzählt er. Für ihn ist es, genau wie für Christine Erlemann und Anni Fischer, eine ganz besondere Veranstaltung. "Wir zeichnen alle drei für ihre lange Mitgliedschaft aus", erläutert Ingrid Benecke. Ihnen ist die Seniorenunion zu ganz besonderem Dank verbunden: "Christine Erlemann und Heinz Glubsch gehören zu den Gründungsmitgliedern der Seniorenunion in Hilden." Für das neue Jahr hat die Vorsitzende ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. "Ganz sicher wird der geplante Vortrag zum neuen Pflegegesetz im Februar viele Mitglieder interessieren", glaubt sie. Und "unsere Jahresfahrt geht diesmal nach Bad Döben in Sachsen-Anhalt, und zum Bundeswehr-Konzert werden wir im Oktober nach Bonn fahren", erklärt die Vorsitzende und stellt gleich augenzwinkernd klar: "Das ist nur ein kleiner Teil unseres Programms." Und dann genießen die vielen Anwesenden erst einmal einen unbeschwerten Nachmittag. Man hat sich viel zu erzählen oder lauscht der Livemusik - altbekannten Schlagern wie "Mamor Stein und Eisen bricht".
Eine der anwesenden Frauen hat sich dem Küchendienst verschrieben. "Das ist es, was ich so mag an der Seniorenunion die Geselligkeit, die Gemeinschaft. Für mich geht es da weniger um Politik", sagt sie mit Blick in den vollen Bürgersaal. "Ich wäre damals nach dem Tod meines Mannes in ein tiefes Loch gefallen, wenn ich mich nicht angeschlossen hätte."
Ingrid Benecke hat jetzt Zeit, einen Moment lang zu verschnaufen. Mit großem Engagement und viel Leidenschaft leitet sie seit einigen Jahren die Interessensvertretung der Senioren in Hilden. "Wir fühlen uns hier in Hilden gut aufgestellt", sagt sie. "Wir werden gesehen und geachtet. Und unsere Zusammenarbeit mit den Behörden ist hervorragend." Das passt zum eigenen Anspruch der Seniorenunion: Sie will in Hilden "Impulsgeber" sein, wie es auf ihrer Homepage heißt: